Hebammen begleiten werdende Mütter in der Schwangerschaft von Vorbereitungskursen über die Entbindung bis zur Stillzeit und im Wochenbett. Dauer: 3 Jahre bis zur Examensprüfung und Anerkennung als Hebamme, 8 Semester (4 Jahre) bis zum international anerkannten BachelorAbschluss Voraussetzungen: Vor der Immatrikulation in den Studiengang benötigst du einen Ausbildungsvertrag mit einem kooperierenden Krankenhaus. Zudem brauchst du (Fach) Abitur oder eine abgeschlossene Ausbildung zum Beispiel als Pflegefachmann oder frau. Chancen: Nach deinem Abschluss kannst du in vielen Gebieten Fortbildungen absolvieren und dich auch als freiberufliche Hebamme selbstständig machen. Willst du in einer Führungsposition arbeiten, ist ein Masterstudium in Hebammenkunde möglich. Hebamme (m/w/d) Input rege sie viel zum eigenen Denken und Reflektieren an, so Alida. Fragen wie: Warum machen wir das so? Welche anderen Möglichkeiten gibt es? An die erste Geburt, die Alida selbstständig mit einer examinierten Hebamme im Hintergrund geführt hat, erinnert sie sich noch gut: „Ich war total zittrig! Und mir gingen lauter Sachen durch den Kopf: Was könnte alles passieren? Habe ich an alles gedacht? Ich erinnere mich, dass die Frau im Vierfüßlerstand vor mir hockte und so gut wie alles alleine gemacht hat, weil sie ein unglaublich gutes Körpergefühl hatte, sodass wir sie mit unseren Worten geleitet haben und sonst nicht viel notwendig war.“ Sie habe sich aber sehr gefreut, endlich das umzusetzen, was sie zuvor in der Theorie gelernt hat. Im Kreißsaal arbeiten die Hebammen im Schichtbetrieb, daher kann es vorkommen, dass eine Hebamme eine Frau die ganze Zeit betreut hat und dann ihre Schicht endet. Da werde individuell entschieden, ob man noch bleibe oder nicht, so Lisa. „Es ist ja auch nicht im Sinne der Frau, wenn kurz vor knapp dann noch die Hebamme wechselt.“ Andererseits ist die Aufgabe der Hebamme nicht vorbei, wenn das Kind auf der Welt ist. „Wenn das Baby dann zwei Stunden nach Schichtende kommt, ist die Hebamme erst nach weiteren drei Stunden fertig“, so Lisa. Denn im Nachgang muss geschaut werden, ob es dem Baby gut geht, die Erstuntersuchung steht an, die Frau muss verlegt werden und die Dokumentation geschrieben werden. Angehende Hebammen sollten sich nicht davon entmutigen lassen, dass es jetzt ein Studium ist. „Wer mit dem Gedanken spielt, Hebamme zu werden, sollte den Weg zum Fachabitur oder die zwei, drei Jahre mehr am Gymnasium in Kauf nehmen. Wenn man das wirklich will, dann macht man das aus Leidenschaft“, sagt Lisa. Denn: „Es ist wirklich ein schöner Beruf.“ (sa) WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42022 Foto: Rattanachat stock.adobe.com Lebenszyklus 7
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