WiYou.de – Ausgabe 04/2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42022 Illustration: Qualit Design stock.adobe.com Lebenszyklus 16 auf die Ehre anderer durch Äußerung von Gleichgültigkeit. Eine Beleidigung ist dann keine Ausnahme, wenn diese mit Schimpfwörtern ausgeführt wird. Der Täter kannmit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft werden. Bei Übergriffen sogar mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder auch einer Geldstrafe. Helenes Schwester riet Helene dazu, einen Entschuldigungsbrief an die Influencerin zu schreiben. Wenig später erhielt Helene eine Antwort von der Influencerin X. In diesem meinte sie, dass sie Helene verzeihen wolle und diesen Fall nicht weiter zur Polizei bringen würde. Angesichts des jungen Alters von Helene wollte sie nicht, dass Helenes Zukunft getrübt würde. Helene war erleichtert über diese gute Nachricht und versprach, dies künftig nicht mehr zu tun. (jrh) Du bist noch jung, was hast du schon mit rechtlichen Dingen zu tun? Mehr als du vielleicht denkst. Das zeigen dir WiYou.de und das Jugendrechtshaus Erfurt mit den Rechtsgeschichten. Dieses Mal geht´s um die Frage: Darf ich Menschen im Internet beleidigen? Keine Macht dem Mobbing Kommentare im Internet. Helene lag jedoch falsch. Eines Tages erhielt sie eine Nachricht von der Influencerin. Darin stand, dass sie nicht zögern würde, Helene bei der Polizei anzuzeigen, sollte Helene dies weiterhin tun. Die Influencerin schrieb auch, dass sie Beweise gesammelt hätte. Helene geriet in Panik. Helene erzählte schließlich ihrer großen Schwester, die Jura studierte und sich mit Rechtsfragen gut auskannte, von der Situation. Ihre Schwester erklärte ihr daraufhin, dass das was sie getan hatte, Cybermobbing war. Tatsächlich wird Cybermobbing nicht ausdrücklich als Kriminalität eingestuft, aber es gibt mehrere Handlungen, die gegen das Gesetz verstoßen. Nach weiteren Ermittlungen wurden Helenes Handlungen gemäß § 185 StGB in die Kategorie Beleidigung aufgenommen. Beleidigung selbst ist ein Angriff Helene ist 15 Jahre alt und auf Social Media sehr aktiv. Eine von Helenes häufig genutzten Apps ist Instagram. In der Schule hörte Helene ein Gespräch ihrer Freundin über die Influencerin X mit. Helenes Freunde waren damit beschäftigt, über die Influencerin zu sprechen, aber die Dinge, über die sie sprachen, waren eher negativ als positiv. Helene war zunächst verwirrt, warum ihre Freunde die Influencerin X nicht mochten. Aber weil sie fast jeden Tag hörte, wie ihre Freunde über sie lästerten, wurde Helene beeinflusst, bis auch sie die Influencerin ohne ersichtlichen Grund nicht mehr mochte. Helene drückte diese Abneigung auch dadurch aus, dass sie immer wieder bösartige Bemerkungen über den Kleidungsstil, das Gesicht und den Körper der Influencerin machte. Selbst die kleinsten Dinge wurden von Helene kommentiert. Helene hielt das, was sie tat, für normal, denn die Leute um sie herummachten das Gleiche und sie sah von anderen Menschen ähnlich bösartige

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