WiYou.de – Ausgabe 04/2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42022 Lebenszyklus 22 Die 18Jährige findet es gut, dass es die generalistische Ausbildung gibt. Dadurch habe sie viel mehr Möglichkeiten. Dass es jetzt jedoch drei Berufe sind, die sie erlernt, merkt Julia insbesondere in der Schule. „Man braucht auf jeden Fall Durchhaltevermögen. Der Stoff ist sehr komplex und wir müssen sehr viel lernen.“ Julia hat sich bewusst dafür entschieden, ihre Ausbildung im Seniorenzentrum zu absolvieren. „Wir haben zu Hause meine Uroma gepflegt“, erzählt sie. Das war einer der Schlüsselelemente für ihren Berufswunsch. In mehreren Praktika, die sie teilweise schon in ihrer jetzigen Einrichtung gemacht hat, hat sie festgestellt, dass es ihr gefällt, für die älteren Menschen da und ihnen eine Stütze zu sein. „Am spannendsten finde ich, dass ich mit sehr vielen Krankheiten vertraut gemacht werde“, sagt Julia. Außerdem interessiert es sie, zu sehen, wie verschieden sich Menschen im Alter entwickeln. „Da gibt es die, die dement werden und viel Hilfe brauchen, und andere, die geistig immer noch fit sind und nur ein bisschen Unterstützung benötigen.“ Julia ist es wichtig, einen engen und dauerhaften Bezug zu den Menschen zu haben, mit denen sie zusammenarbeitet. Deswegen kann sie sich zurzeit nicht vorstellen, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Auch mit Kindern hat die 18Jährige schon gearbeitet. Während ihrer Schulzeit konnte sie im Sozialkundeunterricht in die Arbeit in Altenheimen und in Kindergärten hineinschnuppern. „Da habe ich gemerkt, dass ich die Arbeit mit alten Menschen viel mehr mag als die mit Kindern.“ (sa) „Als Pflegefachleute machen wir alles. Wir unterstützen die Menschen in allen Aktivitäten des täglichen Lebens. Wir mobilisieren sie, reichen Essen, messen Blutdruck und machen vieles mehr“, erklärt PaulaMarie. Sie hatte in der Schule mehrere Praktika gemacht. Dabei hat die Arbeit als Pflegefachfrau im Krankenhaus für sie hervorgestochen. „Da habe ich mich dann gefragt: Warum eigentlich nicht?“ Zurzeit ist sie in der Notaufnahme eingesetzt. Das gefällt ihr bisher von den Stationen, die sie durchlaufen hat, am besten. „Hier kann man so viel sehen und lernen“, sagt sie. Der Alltag im Krankenhaus ist sehr abwechslungsreich. Mal lernt sie, wie sie Verbände wechselt, dann sieht sie, wie eine Visite abläuft und wie die Ärzte vorgehen. Auch die Arbeit auf den Stationen, wie etwa EKG schreiben, lernt sie gut kennen. Insgesamt absolviert sie 2.100 Stunden in der Schule und 2.500 Praxisstunden auf den Stationen im Krankenhaus wie in der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Funktionsdiagnostik oder der Notaufnahme. Angehende Pflegefachleute sollten sich genau überlegen, ob sie diese Arbeit wirklich wollen, denn sie tragen eine große Verantwortung gegenüber kranken und pflegebedürftigen Menschen, so PaulaMarie. „Sie sollten natürlich sympathisch, teamfähig und verlässlich sein. Wichtig ist auch, dass sie wissen, wie man mit Menschen umgeht. Es sollte ihnen sehr am Herzen liegen, für andere da zu sein“, stellt die Auszubildende klar. (sa) Einsatzort Senioren- zentrum Einsatzort Kranken- haus Julia war schon immer klar, dass sie später mal in den Bereich der Pflege oder Medizin gehen möchte. Gerade hat sie ihr zweites Lehrjahr im AwoSeniorenzentrum „Herbstsonne“ in Schönbrunn absolviert. PaulaMarie ist im zweiten Lehrjahr im Klinikum Bad Salzungen und findet es gut, dass jetzt alle erstmal das Gleiche lernen. Fotos: Sandra Böhm

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