WiYou.de – Ausgabe 04/2022

Willkommen im Leben Hebamme (m/w/d) Alida hat sich in der zehnten Klasse während ihres zweiwöchigen Schulpraktikums in ihren Traumberuf verliebt: Hebamme. „Ich habe mich schon sehr früh für medizinische Berufe interessiert, denn meine Mama ist Krankenschwester“, erinnert sich die 21Jährige. Sie hat in ihrem Praktikum eine freiberufliche Hebamme begleitet und dort nähere Einblicke in die Schwangerschafts und Wochenbettbetreuung bekommen. Früher handelte es sich bei dem Beruf um eine schulische Ausbildung. Diese wurde per Gesetz von einem dualen Studiengang abgelöst. Nach Beendigung ihres Studiums wird Alida sowohl den akademischen Abschluss „Bachelor of Science“ als auch den Ausbildungsabschluss zur Hebamme in der Tasche haben. Sie studiert an der ErnstAbbeHochschule Jena Geburtshilfe/ Hebammenkunde und ist dort im sechsten Semester. Ihre Kooperationsklinik, an der sie die Praxisphasen absolviert, ist das RobertKochKrankenhaus Apolda. Die Umstellung von der schulischen Ausbildung zum Studium öffnet den Hebammen laut Alida neue Türen, da sie dem europäischen Niveau angeglichen ist. Sie könnte nach ihrem Abschluss also auch im europäischen Ausland problemlos als Hebamme arbeiten. Auch in Bezug auf die Forschung geht das Studium nun mehr in die Tiefe. „Wir Hebammen begleiten Paare in dem Prozess, vom Paar zur Familie zu werden, mit allem was dazu gehört“, erzählt Alida. „Das fängt an beim Kinderwunsch und etwaigen Schwierigkeiten dabei, wofür Beratungen notwendig werden. Und geht natürlich weiter in der Schwangerschaft, bei der Geburt und der Wochenbettbetreuung. Es gibt auch Familienhebammen, die im Nachgang die Familie länger besuchen. Hebammen bieten auch verschiedene Kurse wie Babyschwimmen an.“ Am schönsten findet die angehende Hebamme an ihrem Beruf, dass sie mit den Menschen zusammenarbeitet: „Wir sind so nah an uns eigentlich fremden Menschen dran. Was mir am meisten Spaß macht, ist, dass ich nicht wie auf anderen Stationen an Patienten, sondern mit den Paaren arbeite. Mir gefällt es, dass ich mit den Paaren zusammen entscheide, welchen Weg wir gehen, was ihre Wünsche sind und wie wir das in der Situation, in der wir uns gerade befinden, umsetzen können.“ Alidas bereits ausgelernte Kollegin Lisa ergänzt: „Wir sind bei einemWandlungsprozess dabei – vom Paar zur Familie, von einer Frau zu einer Mutter. Das ist ganz, ganz schön.“ Das Studium absolviert Alida in Theorie und Praxisphasen, die meistens zwei bis drei Monate dauern. In der Hochschule bekommt sie viele wissenschaftliche Inhalte vermittelt, die auch sehr viel in die Forschung gehen. Aber sie lernt auch die Grundlagen der Hebammenarbeit. Der wissenschaftliche Fotos: Sandra Böhm (o.), Iryna stock.adobe.com Lebenszyklus 6

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